Rumpftraining
(Coretraining) ist eines der großen Schlagworte der letzten Jahre in der
Fitnessindustrie. Leider wird bei diesen Trendthemen auch schnell über das
Ziel hinausgeschossen. Wer einigen Werbeslogans Glauben schenken will, findet
im Coretraining die Lösung aller seiner körperlichen Probleme. So werden zum
Teil die verrücktesten Übungen und Geräte entwickelt und vermarktet, um auf den
Zug mit aufzuspringen. Rumpftraining ist sicher nicht das Wundermittel für alle
körperlichen Probleme. Es ist wie so oft nur ein Teil des Puzzles. Das Training
der Rumpfmuskulatur gehört für mich zu einem ausgewogenen Trainingsprogramm aber
selbstverständlich dazu. Allein durch Grundübungen, wie Kreuzheben und
Kniebeugen, wird die Rumpfmuskulatur meiner Meinung nach nicht ausreichend
trainiert, auch wenn sie dabei unbestritten involviert ist. Dass Rumpftraining auch
nicht nur ein Aneinanderreihen verschiedener Bauchübungen ist, versuche ich hier
zu erklären. Daher beginne ich an dieser Stelle eine Serie, in der ich mit dem
ersten Teil eine kurze Einführung und Übersicht zum Thema Rumpftraining gebe.
In den folgenden Artikeln werde ich dann verschiedene Übungen zeigen und
erklären, die ich aktuell in meinen Trainingsprogrammen verwende.
In
vielen Fällen versteckt sich hinter dem Begriff Rumpftraining ein reines
Training der geraden Bauchmuskulatur. Ein tolles Sixpack ist allerdings kein Garant
für einen starken, funktionierenden Rumpf. Verschiedene Arten von Crunches und
Situps werden den Anforderungen an die Funktionsweise der Rumpfmuskulatur nicht
gerecht.
Aber
schauen wir uns erst einmal an, was der Rumpf überhaupt ist. Die Definitionen
hierfür variieren immer wieder, je nachdem welche Quellen man heranzieht. Für
mich besteht der Rumpf aus dem gesamten Bereich zwischen den Hüften und den
Rippen. Der Rumpf bildet damit unsere Körpermitte. Er ist vereinfacht gesagt die
Verbindung zwischen dem Unterkörper und dem Oberkörper.
Eine Funktion der Rumpfmuskulatur ist es natürlich Bewegungen zu erzeugen.
Also den Oberkörper nach vorne bzw. zur Seite zu beugen, ihn nach hinten zu
strecken, ihn zu rotieren oder eine Kombination dieser verschiedenen
Bewegungen.
Die
für mich entscheidendere Funktion der Rumpfmuskulatur ist es allerdings
Bewegung zu verhindern. Wie bereits gesagt verbindet der Rumpf den Ober- und
den Unterkörper. Viele Aktivitäten im Alltag und besonders im Sport erfordern,
dass wir Energie aus den Beinen in die Arme weiterleiten können, z. B. beim
Werfen oder Schlagen. Damit die Energie im Oberkörper ankommt, muss diese
möglichst verlustfrei durch den Rumpf geleitet werden. Jede Ausweichbewegung
des Rumpfes ist dabei gleichbedeutend mit einem Energieverlust. Nur wenn die
Rumpfmuskulatur stark genug ist, den Körper stabil zu halten, kann die Energie
von den Beinen bis in die Arme fließen. Nicht nur die reine Kraft, sondern auch die
Fähigkeit des Körpers, die Muskulatur entsprechend schnell und im richtigen
Moment ansteuern zu können, ist hierbei entscheidend.
Diese
Funktion trainieren wir daher auch gezielt. Das geht mit Übungen, in denen die Rotation
bzw. die Extension des Rumpfes verhindert werden muss, entweder mit dem eigenen
Körpergewicht oder auch gegen von außen einwirkende Kräfte. Im Vergleich zu
Übungen, in denen Bewegung erzeugt wird, wie z. B. Situps, arbeitet die
Muskulatur hierbei nicht konzentrisch, sondern wird isometrisch, also haltend
gefordert.
In
unseren Trainingsprogrammen verwende ich in der Regel eine Mischung aus
Bewegung erzeugenden und Bewegung verhindernden Übungen, um die Rumpfmuskulatur
zu trainieren. Das Verhältnis und die Art der verwendeten Übungen hängt auch
immer stark von den Anforderungen und Zielen des Athleten und dessen Sportart
ab.
Ein
stabiler Rumpf ist also als solide Basis für alle komplexen Bewegungen
notwendig. Bei vielen Sportlern ist der Rumpf jedoch der Flaschenhals, der im Vergleich zum restlichen Körper hinterherhängt. Je stabiler unsere Körpermitte ist, desto explosiver und kraftvoller
können auch unsere Extremitäten arbeiten. Außerdem bietet eine stabile
Rumpfmuskulatur auch eine größere Sicherheit gegen Verletzungen der Wirbelsäule. Sie ist der
Schutz, der die Wirbelsäule in extremen Situationen stützt und verhindert, dass sie zu weit in endgradige Positionen gebracht wird.
In den nächsten Teilen der Serie (Teil 2, Teil 3) schauen wir uns dann einige Übungen genauer an, mit
denen ihr die Stabilität des Rumpfes trainieren könnt.
Solltet ihr bis dahin noch Fragen zum Thema Rumpftraining haben, dann schreibt mir einfach im Kommentarbereich. Ich werde versuchen, die Antworten auf eure Fragen im nächsten Teil mit einzubauen.
Solltet ihr bis dahin noch Fragen zum Thema Rumpftraining haben, dann schreibt mir einfach im Kommentarbereich. Ich werde versuchen, die Antworten auf eure Fragen im nächsten Teil mit einzubauen.
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