Wenn
ich die häufigste Begründung nennen sollte, warum Menschen nicht trainieren,
dann ist es ohne lange nachzudenken diese:
„Ich
würde ja gerne trainieren, aber ich habe einfach zu wenig Zeit!“
Nachdem
zu wenig Zeit haben wohl ein immer größer werdendes Phänomen in unserer
Gesellschaft darstellt, will ich ein paar Strategien aufzeigen, wie man trotz vollem
Zeitplan das Training in seinem Alltag unterbringen und die vorhandene
Trainingszeit effizienter nutzen kann.
Wie
schaffen es selbst erfolgreiche Geschäftsleute und Manager, mit einem vollgepackten Terminkalender, trotzdem regelmäßige Trainingseinheiten in ihren Alltag zu
integrieren? Sie haben verstanden, wie wichtig regelmäßiges Training für ihren Körper
und auch als Ausgleich zum stressigen Beruf ist. Daher machen sie das Training
zu einer Priorität in ihrem Alltag. Sie versuchen nicht Zeit für das Training
zu finden, sondern sie nehmen sich gezielt die Zeit dafür.
Für
die meisten von uns sollte dies deutlich leichter sein, wenn uns das Training
wirklich wichtig ist. Wie viele Stunden in der Woche verbringen wir vor dem
Fernseher oder Computer und lassen die Zeit mehr oder weniger an uns
vorbeifliegen. Ich möchte hier niemandem seine wohlverdiente Zeit zum Entspannen
schlecht reden, ich bin aber überzeugt, dass jeder ein paar Minuten am Tag für
das Training finden kann, wenn er nur will.
Prioritäten im Training
setzen
Prioritäten
im Training zu setzen ist an sich für jeden Trainierenden empfehlenswert. Je
mehr Ziele man versucht auf einmal zu erreichen, desto unwahrscheinlicher ist
es, dass man diese tatsächlich erreicht. Prioritäten zu setzen ist umso
wichtiger für Menschen, die ohnehin schon zu wenig Zeit zum Trainieren haben.
Wer
z. B. stärker werden will, aber nur 30 Minuten für das Training hat, sollte
nicht zuerst 10 Minuten als Warmup auf dem Laufband laufen und anschließend
noch 10 Minuten korrigierende Übungen machen, bevor er mit dem eigentlichen
Training anfängt. Das Training muss in diesem Fall gut durchgeplant und
effizient sein. Konzentriert euch auf die wesentlichen und wichtigen
Bestandteile eures Trainings, die euch zu euren Zielen führen.
Konzentration auf die
großen Übungen
Fitnessstudios
bieten eine Vielzahl an Maschinen, in denen jede einzelne Muskelgruppe trainiert
werden kann. Genauso gut oder vermutlich noch besser kann man aber auch Übungen
für das Training wählen, die viele Muskelgruppen auf einmal trainieren. Übungen
wie Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Klimmzüge, etc. trainieren nicht nur
mehrere Muskelgruppen auf einmal. Sie verbessern gleichzeitig auch das interne
Zusammenspiel dieser Muskeln. Sie bieten den größten Trainingseffekt im
Verhältnis zur dafür aufgewendeten Zeit.
Wer
also nur wenig Zeit hat, um sein Training zu absolvieren, sollte die vielen kleine
Nebenübungen aus seinem Trainingsplan streichen und sich auf die großen
Hauptübungen konzentrieren. So bekommt man ein komplettes Training in kurzer
Zeit unter, ohne große Kompromisse machen zu müssen.
Übungen in Gruppen
zusammenfassen
Der
Großteil meiner Athleten betreibt Krafttraining nicht zum Selbstzweck, sondern nutzt
es als Hilfsmittel, um in ihrer eigentlichen Sportart leistungsfähiger zu sein.
Auch für sie geht es darum, die vorhandene Trainingszeit so effizient wie möglich zu nutzen um ausreichend Zeit für ihre eigentliche Sportart zu haben. Daher kombiniere ich in meinen Trainingsplänen gerne
mehrere Übungen zu einem Block. Anstatt also zwischen den einzelnen Sätzen
einer Übung Pause zu machen, nutzen meine Athleten die Zeit für eine andere
Übung. Natürlich müssen diese Übungen entsprechend aufeinander abgestimmt sein.
In der Satzpause zwischen Kniebeugen Ausfallschritte zu machen wäre nicht
besonders sinnvoll. Leichtere Übungen, bzw. Übungen für unterschiedliche Muskelgruppen
lassen sich allerdings gut kombinieren. Eine Drückübung lässt sich
beispielsweise mit einer Zugübung kombinieren. Auch kann die Zeit zwischen zwei
Sätzen gut für korrigierende Übungen verwendet werden. Je nach Intensität der
einzelnen Übungen und der dadurch benötigten Pause lassen sich so gut zwei oder
drei Übungen zusammenfassen. Die Produktivität einer Trainingseinheit wird
hierdurch deutlich erhöht.
Auch
mit geringem zeitlichem Aufwand lässt sich bereits ein gutes Trainingsprogramm
durchführen. Die Begründung zu wenig Zeit für das Training zu haben, ist für mich
daher nur vorgeschoben. Wer zu bequem oder faul ist zu trainieren, sollte
zumindest ehrlich mit sich und seinem Umfeld sein und aufhören, Ausreden zu
suchen. Wer trainieren will, findet eine Möglichkeit und nimmt sich die entsprechende
Zeit.
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