Wer
neu mit dem Krafttraining beginnt, macht relativ schnell gute Fortschritte.
Früher oder später in der Trainingskarriere kommt allerdings bei fast jedem der Punkt, an dem die Entwicklung stagniert. Dies kann viele Gründe haben. Mit den
folgenden Tipps könnt ihr das nächste Plateau hoffentlich verhindern. Solltet
ihr gerade feststecken, hilft euch die eine oder andere Lösung möglicherweise,
damit es schnell wieder vorwärts geht.
Krafttraining
funktioniert nach dem Prinzip, dass der Körper einer für ihn neuen oder
schweren Belastung ausgesetzt wird und sich aufgrund dessen entsprechend
anpasst, sprich stärker wird.
Trainiert
man lange Zeit nach dem gleichen Trainingsplan, wird der Körper in diesen
Übungen immer effizienter und der einwirkende Reiz wird damit immer geringer.
Dementsprechend verlangsamt sich auch der Trainingsfortschritt.
Viele
kennen diesen Effekt vermutlich aus ihrer Anfangszeit. Wird man neu in einem
Fitnessstudio Mitglied, bekommt man im Normalfall einen mehr oder weniger
passenden Trainingsplan samt Einweisung dazu. In den ersten Wochen macht man
damit auch gute Fortschritte. Irgendwann erreicht man dann allerdings ein
Plateau, an dem es einfach nicht weitergehen will. Dies liegt natürlich zum
einen daran, dass sich der Körper gerade in der Anfangszeit besonders schnell
auf neuronaler Ebene anpasst, also mehr aus den bereits vorhandenen Muskelfasern
herausholt. Eine Anpassung die zwangsläufig recht schnell Grenzen erreicht.
Zum
anderen liegt es aber am oben beschriebenen Effekt des nachlassenden Reizes.
Die Lösung ist daher, den Körper regelmäßig neuen Reizen auszusetzen, damit er sich
weiterhin anpasst. Dabei muss es nicht jedes Mal ein komplett neuer
Trainingsplan sein, um Kraftsteigerungen bzw. das Muskelwachstum am Laufen zu
halten.
Neue
Übungen in den Plan aufzunehmen, bringt neue Reize und Abwechslung ins Training.
Das hält gleichzeitig die Motivation hoch. Oft reicht es allerdings bereits ein
wenig an den restlichen Parametern zu drehen. Eine Veränderung der Sätze oder
der Wiederholungen sorgt schon für ausreichend neuen Reiz, um weitere Anpassungen
im Körper hervorzurufen.
Wie
häufig sich ein Trainingsplan ändern muss, ist pauschal nicht genau zu
beantworten. Grob gesagt liegt die Zeit nach der man den Plan wechseln sollte
bei ca. 4 – 12 Wochen. Dies hängt unter anderem vom eigenen Trainingsstand, den
Zielen und dem aktuellen Trainingsplan ab. Anfänger haben länger mit dem
gleichen Plan Erfolg als austrainierte Leistungssportler. Hier muss man also entweder
gut auf den eigenen Körper hören und seine eigenen Erfahrung sammeln oder
besser man hat einen erfahrenen Trainer, der die Planung für einen übernimmt.
Programmhopping:
Es
gibt allerdings auch die andere Seite der Medaille. Man kann ein Programm auch
zu kurz ausführen und damit die Entwicklung ausbremsen.
Im
Internet gibt es hunderte Trainingspläne und Trainingsphilosophien. Wer sich
etwas mit der Thematik beschäftigt, findet täglich neue Artikel, Übungen und Programme,
die einen dem gewünschten Ziel besonders schnell näher bringen sollen. Viele
kennen vermutlich den Spruch: „Das beste Programm ist immer das, welches man
gerade nicht macht.“
Wer
allerdings ständig dem perfekten Plan nachläuft, den es nebenbei gesagt sowieso
nicht gibt, der wird nur geringe Fortschritte machen oder komplett auf der Stelle
treten. Sucht euch daher einen Plan, der zu euren Zielen passt, und zieht diesen
durch. Das Programm nach ein oder zwei Wochen bereits zu wechseln, weil es „nicht
funktioniert“, macht absolut keinen Sinn und ist ein sicherer Weg Fortschritt zu
verhindern.
Kontinuität:
Einer
der wohl größten Erfolgsfaktoren im Krafttraining ist die Kontinuität. Was
nutzt der beste Plan, wenn man ihn nicht regelmäßig durchziehen kann.
Wie
bereits geschrieben, passt sich der Körper nach einer Belastung den neuen Anforderungen an. Bleibt die
Belastung über einen gewissen Zeitraum allerdings aus, passt er sich genauso in
die andere Richtung an und wird schwächer. Der Körper wird immer nur soviel
energieaufwändige Muskulatur mit sich herumschleppen, wie er auch tatsächlich
benötigt.
Regelmäßiges
Training ist daher wichtig, um ständig wieder Reize auf den Körper zu setzen,
damit dieser wächst. Ein regelmäßig ausgeführter nur mittelmäßiger Trainingsplan bringt auf lange Sicht mehr, als ein großartiger Plan, bei nur sporadischem Training.
Eine
verpasste Einheit lässt sich nicht wieder nachholen. Zwar meinen einige das Verpasste aufholen zu können, indem sie beim nächsten Training doppelt hart arbeiten. Das beruhigt allerdings höchstens das schlechte Gewissen, macht aus Trainingssicht jedoch wenig Sinn.
Wenn
ihr langfristig eure Ziele im Krafttraining erreichen wollt, müsst ihr es zu einer
entsprechend hohen Priorität in eurem Leben machen. Das Training sollte euch
wichtig genug sein, damit ihr nicht erst Zeit dafür finden müsst, sondern dass ihr
euch die Zeit gezielt nehmt.
Dieser
Artikel ist der Start einer neuen Serie und wird bei entsprechendem Interesse mit weiteren Tipps
und Empfehlungen zum Thema Trainingsfortschritt fortgesetzt.
Warum geht es in eurem Trainingsprogramm nicht vorwärts - Teil 2
Warum geht es in eurem Trainingsprogramm nicht vorwärts - Teil 2
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