Dienstag, 27. Mai 2014

Ran an die Gewichte!

Krafttraining ist schon lange nicht mehr nur etwas für Bodybuilder. Im Leistungssport ist es bereits seit Jahren wichtiger Bestandteil des Trainings. Aber das schöne ist, dass jeder Mensch, egal welchen Alters oder welchen Fitnesslevels, Krafttraining betreiben kann. Man benötigt kein besonderes Talent, um stärker zu werden. Krafttraining bietet zahlreiche positive Effekte. Effekte, die andere Sportarten nur teilweise bieten können.


Zunächst einmal - jeder Mensch kann stärker werden, egal in welchem Alter er mit dem Krafttraining beginnt. Gerade komplett Untrainierte werden sehr schnell Erfolge durch das Training feststellen können. Nicht jeder hat die genetischen Anlagen, um Weltrekorde zu brechen. Mehr Kraft aufzubauen bringt jedoch auch sonst viele Vorteile für den Alltag und stellt eine gute Gesundheitsvorsorge für das Älterwerden dar.

Warum ist Krafttraining also so wichtig?

Mehr Leistungsfähigkeit

Bessere Leistungsfähigkeit ist der Hauptgrund für jeden Sportler Krafttraining zu betreiben. Mehr Kraft und mehr Explosivität bedeuten bessere Leistung in fast jeder Sportart.
Das Gleiche gilt natürlich auch im normalen Leben. Je leistungsfähiger der Körper ist, desto einfacher fallen alltägliche Aufgaben. Gerade weil die meisten von uns im Alltag körperlich nur noch wenig gefordert werden, ist es wichtig eine gute Basis an Körperkraft zu bewahren bzw. zu erlangen. Ohne die entsprechende Belastung baut unser Körper sehr schnell ab. Hier helfen auch keine Ausdauersportarten.
Wer sich nicht bereits beim einfachen Heben oder Tragen der Einkäufe einen Hexenschuss zuziehen möchte, sollte daher ran an die Gewichte.
Gerade Menschen, die den ganzen Tag sitzen, kann das Krafttraining auch bei der Vorbeugung von Haltungsschäden helfen. Rückenschmerzen sind inzwischen zur Volkskrankheit geworden, obwohl sich die meisten Fälle durch Krafttraining vermeiden oder zumindest abschwächen lassen würden.

Bessere Optik

Besser und muskulöser auszusehen ist wohl einer der offensichtlichsten Effekte und das häufigste Ziel der meisten Menschen, die mit dem Krafttraining beginnen.
Obwohl ich hier nicht von Bodybuilding, sondern vom Training für mehr Kraft und Leistungsfähigkeit spreche, ist ein athletischerer Körper trotzdem eine der „Folgen“.
Ich zumindest kenne wenige Menschen, die große Mengen an Gewicht bewegen können, aber dazu nicht entsprechend muskulös bzw. athletisch aussehen.
Auch für Frauen, die einen strafferen, athletischeren Körper anstreben, führt kaum ein Weg an Krafttraining vorbei. Mehr dazu auch in meinem Artikel „Krafttraining für Frauen“.
Mehr Kraft und ein entsprechend sportlicher Körper steigern so direkt das Selbstbewusstsein.

Bessere Mobilität

Bei Mobilität denkt man normal als erstes an Stretching. Krafttraining bietet allerdings eine der besten Möglichkeiten die Mobilität zu steigern. Vorausgesetzt, man trainiert über die volle Bewegungsamplitude des Gelenks, stellt Krafttraining eine der wirksamsten Varianten dar, beweglicher zu werden.
Anders als beim Stretching, wo die bloße Reichweite des Gelenks erhöht wird, trainiert Krafttraining über die gesamte Bewegung zusätzlich die Muskulatur in endgradigen Bewegungen. Dadurch wird die neue Beweglichkeit erst wirklich nutzbar. Ohne die muskuläre Stabilität kann ein Zuviel an Flexibilität sonst sogar die Verletzungsanfälligkeit erhöhen.
Der Mythos von sich verkürzenden Muskeln durch Krafttraining stimmt also nicht. Achtet einfach darauf, über die gesamte Bewegung zu trainieren.

Starkes Herz-Kreislauf-System

Ja, nicht nur unsere Muskeln, sondern sogar unser Herz-Kreislauf-System wird beim Krafttraining mittrainiert. Krafttraining stellt so gesehen eine Art Intervalltraining dar. Während der Belastung wird der Puls in die Höhe getrieben und fällt während der Satzpause wieder, um im nächsten Satz direkt wieder nach oben gejagt zu werden.
Natürlich hängt der Trainingseffekt von der Länge der Satzpausen und der Intensität des Trainings ab. Je kürzer die Pausen, desto stärker wird unser Herz-Kreislauf-System gefordert.
Auch wenn dies sicher kein primärer Grund ist Krafttraining zu betreiben, so ist es dennoch gut zu wissen, dass unser Herz-Kreislauf-System direkt mittraininert wird.

Starke Knochen

Im Vergleich zum Herz-Kreislauf-System, das durch viele verschiedene sportliche Betätigungen trainiert werden kann, stärkt Krafttraining zusätzlich auch unsere Knochen. Diesen Effekt erreicht man nur durch die hohe mechanische Belastung, die beim Training mit schweren Gewichten auf die Knochen einwirkt. Daher können viele andere Sportarten dies nicht leisten. Man setzt also nicht nur einen positiven Reiz auf die Muskulatur, sondern auch auf die Knochen, wodurch sich die Knochendichte verbessert. Eine möglichst hohe Knochendichte zu erreichen ist ausgesprochen wichtig, gerade für Frauen, die häufiger als Männer im Alter unter Osteoporose (Knochenschwund) leiden.

Steigerung des Testosteronspiegels

Der Testosteronspiegel bei Männern fällt in der Regel ab dem 30. Lebensjahr um ca. 1 % pro Jahr ab. Damit verbunden ist auch der Abbau von Muskelmasse und Kraft. Aber nicht nur für die Muskeln ist Testosteron wichtig. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Regeneration und der allgemeinen Trainierbarkeit. Letztendlich hängt auch unsere Psyche vom Testosteronspiegel ab. So hat sich unter anderem gezeigt, dass mit sinkendem Sexualhormonspiegel auch die Anfälligkeit für Depressionen ansteigt. Durch Krafttraining wird die Produktion des eiweißaufbauenden Sexualhormons angekurbelt. Bei regelmäßigem Krafttraining steigt so der Hormonspiegel an und fällt im Alter auch weniger schnell ab.

Altersvorsorge

Krafttraining ist in jedem Alter möglich und auch bei älteren Menschen, die erst mit dem Training beginnen, sind positive Erfolge zu sehen.
Eine der ersten körperlichen Fähigkeiten, die wir mit zunehmendem Alter verlieren, ist die Schnellkraft. Unter anderem ist das ein Grund für Stürze im Alter. Sowohl für vermehrte Sturzanfälligkeit, wie auch für die verringerte Reaktionsschnelligkeit beim Sturz selbst, der dann nicht selten mit Verletzungen endet. Wenn wir es also schaffen unsere Schnellkraft zu erhalten bzw. den Abbau der Schnellkraft zu verlangsamen, können wir hoffentlich schwere Stürze im Alter verhindern oder im Falle eines Sturzes schnell genug reagieren, um uns noch abzufangen.
Wie bereits angesprochen, verbessert Krafttraining die Knochendichte. So stellt es eine der besten Osteoporoseprophylaxen beim Älterwerden dar.


Das war nur ein kurzer Überblick über die positiven Effekte von Krafttraining. Selbstverständlich gibt es noch eine Menge weiterer Vorteile, mit denen man ein komplettes Buch füllen könnte. Das würde allerdings den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Mein Ziel ist es lediglich mehr Menschen für Krafttraining zu begeistern. Krafttraining ist nicht nur für Bodybuilder und Halbstarke. Jeder Mensch profitiert davon.

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