In
Teil 1 des Artikels habe ich bereits einen Überblick über die Besonderheiten
der Schulter bei Wurfsportlern gegeben. In Teil 2 geht es nun um allgemeine Trainingsempfehlungen.
Durch
die ständige einseitige Belastung des Werfens treten bei den Athleten häufig
die gleichen körperlichen Veränderungen und Probleme auf.

Trotzdem
sollte das Training während der Saison natürlich weitergeführt werden, um die
Verschiebung des Gleichgewichtes zwischen Außen- und Innenrotation zumindest zu
begrenzen.
Umso
wichtiger ist es aber, die Schulter während der Offseason wieder ins
Gleichgewicht zu bringen und erneut auf die Belastungen des Wettkampfes
vorzubereiten. Hierzu sollten Werfer auch einige Wochen Wurfpause nach der
Saison einlegen, um der Schulter die Möglichkeit zu geben, sich vom Dauerstress
zu erholen. Die Länge der Pause richtet sich nach den persönlichen
Gegebenheiten jedes einzelnen Werfers (Wurfvolumen während der Saison, mögliche
Verletzungen, Alter, etc.). In der Regel empfehle ich sechs bis acht Wochen.
Aber
jetzt zu den eigentlichen Übungen für die Rotatorenmanschette:
Außenrotation auf Schulterhöhe
Innenrotation auf Schulterhöhe

Außenrotation auf Hüfthöhe
Innenrotation auf Hüfthöhe
Ziehen mit gestrecktem Arm
Heben mit gestrecktem Arm
Diese Übungen sind nur eine kleine Auswahl der von uns verwendeten Übungen zum Training der Schulter. Je nach individuellen Bedürfnissen gibt es entsprechende Übungen zu den verschiedenen Problemen. Diese Übungen stellen allerdings eine gute Grundlage für die meisten Wurfsportler dar und lassen sich leicht ohne teures Equipment ausführen. Die gezeigten Übungen lassen sich genauso in verschiedenen Lagen mit leichten Kurzhanteln trainieren.
Wichtig bei allen diesen Übungen ist es, die Schulterblätter und die Rippen gut zu setzen. Hierzu ist es hilfreich, einen athletischen Stand einzunehmen und den Rumpf dabei anzuspannen.
Wichtig bei allen diesen Übungen ist es, die Schulterblätter und die Rippen gut zu setzen. Hierzu ist es hilfreich, einen athletischen Stand einzunehmen und den Rumpf dabei anzuspannen.
Jeweils
zwei bis drei Sätze mit jeweils ca. 15 Wiederholungen sind meine generelle
Empfehlung.
In
dieser Form sollten diese Übungen jedoch nicht direkt vor dem Werfen
durchgeführt werden. Eine vorermüdete Schulter kann der extremen Belastung weniger
standhalten und ist anfälliger für Verletzungen. Wer die Übungen zum Warmup
verwenden möchte, sollte hierfür sowohl Volumen als auch die Intensität niedrig
halten.
Aber
wie bereits in Teil 1 gesagt reicht es nicht, nur die Rotatorenmanschette zu
trainieren. Um die Muskeln um die Schulterblätter herum ebenfalls zu aktivieren
und zu kräftigen, benutze ich verschiedene Arten von Ruder- und Zugübungen. Je
nach körperlichen Voraussetzungen des einzelnen Athleten plane ich sein
Krafttraining mit einem Verhältnis von Zug- zu Drückübungen von 2:1 bzw. 3:1.
Ein
im Training oft vernachlässigter Muskel ist der Serratus anterior. Er hat die
Aufgabe, das Schulterblatt an den Brustkorb zu ziehen und somit übertriebenes
Winging zu verhindern.

Ich
möchte nochmal ausdrücklich betonen, dass diese Trainingsempfehlungen zwar auf
den Großteil der Wurfsportler zutreffen. Im Einzelfall sollte jedoch immer eine
genaue Betrachtung des einzelnen Athleten und dessen individuellen Bedürfnissen
vorgenommen werden.
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