Die
Diskussion, ob man lieber Butter oder Margarine verwenden sollte, ist schon fast
zur Glaubensfrage geworden. Beide Fraktionen haben ihre Fans und Verfechter.
Teilweise unterliegen viele Menschen hier aber von der Industrie geschickt
gestreuten Irrtümern und lassen sich zu stark von der Werbung beeinflussen. Um es
gleich vorweg zu nehmen. Ja, ich bin ein Verfechter von Butter! Warum ich von
Butter überzeugt bin, versuche ich in diesem Artikel so objektiv wie möglich zu
behandeln.
Geschmack:
Ok,
über Geschmack lässt sich streiten, aber sind wir doch mal ehrlich, Butter
schmeckt einfach besser! Na gut, ich habe gesagt, ich versuche objektiv zu
bleiben, deswegen soll sich hier jeder sein eigenes Urteil bilden.
Preis:
Beim
Preis hat die Margarine klar die Nase vorne. Sie wurde erfunden, um in
Krisenzeiten einen billigen Ersatz für Butter zu haben. Den billigeren Preis
hat sie auch bis heute behalten.
Gesundheit:
Die
Frage, welche Variante gesünder ist, werde ich jetzt etwas ausführlicher
behandeln und so hoffentlich das ein oder andere Vorurteil ausräumen können.
Hilft
der Austausch von Butter gegen Margarine beim Abnehmen? Gehen wir einmal von
normaler Butter und Margarine aus und lassen die Halbfett- und Lightvarianten
außen vor, enthalten beide in etwa die gleiche Menge Fett. Mit Margarine lassen
sich also schon einmal keine nennenswerten Kalorien einsparen.
Margarine
wird von der Werbung mit großem Aufwand als gesundes Lebensmittel angepriesen.
Vom Arme-Leute-Streichfett hat sie sich durch einen gigantischen Werbefeldzug
in den vergangenen Jahrzehnten zur gesunden Alternative zu Butter in den Köpfen
etabliert. Der schlechte Ruf von Butter ist allerdings unberechtigt.
Butter
ist ein natürliches Produkt. Es dürfen nur Milchsäure, Salz und Beta Carotin
(für eine schöne gelbe Farbe) zugesetzt werden.
Margarine
hingegen ist ein industriell hoch verarbeitetes Lebensmittel. Es wird aus
pflanzlichen Ölen hergestellt. Öle sind in ihrer natürlichen Form flüssig. Sie
müssen erst durch aufwändige Prozesse gehärtet werden, um sie in eine
streichfähige Form zu bringen.
Ich
habe hier beispielhaft die Inhaltsstoffe einer bekannten Markenmargarine
herausgesucht:
44%
pflanzliches Öl, pflanzliches Fett, Wasser, Sauermolke, Speisesalz (0,3%),
Emulgatoren (Lecithine, Mono- und
Diglyceride von Speisefettsäuren), Konservierungsstoff Kaliumsorbat,
Vitamine (E, A und D), Säuerungsmittel Citronensäure,
Aroma, Farbstoff Carotin.
Von
einem natürlichen Lebensmittel kann hier wohl kaum mehr die Rede sein. Durch
die Verarbeitung entstehen einige Probleme. So wurden von der Wissenschaft in
der Vergangenheit immer wieder gesundheitlich bedenkliche Stoffe in der Margarine
gefunden.
In
den 80er Jahren wurden Rückstände von Nickel gefunden. Nickel wurde zum Härten
der Pflanzenöle verwendet. Es fördert Allergien und einige Menschen reagieren
extrem empfindlich darauf. Das Problem wurde inzwischen von der Industrie
gelöst.
Durch
das Härten von Pflanzenölen können außerdem Transfettsäuren entstehen. Transfettsäuren
werden für Arteriosklerose und Herzinfarkte verantwortlich gemacht. In
Margarine waren bis vor einigen Jahren noch hohe Mengen dieses ungesunden
Inhaltsstoffs enthalten. Durch neue Verfahren bei der Härtung haben die
Hersteller den Transfettsäuregehalt inzwischen stark gesenkt.
Erst
kürzlich wurde aber wieder ein problematischer Inhaltsstoff in vielen
Margarinen gefunden: Glycidol Fettsäureester. Bei der Verdauung kann es in
Glycidol aufgespalten werden. Dieses gilt als krebserregend.
Durch
die starke Verarbeitung bei der Margarineherstellung ist es nicht auszuschließen, dass in Zukunft noch weitere gesundheitsbedenkliche Stoffe aufgedeckt
werden.
Ein
wichtiger Punkt, der von den Margarineherstellern gerne herausgestellt wird, ist
die Art der Fettsäuren in Butter und Margarine.
Butter
enthält zu ca. 50 – 60 % gesättigte tierische Fette. Im Gegensatz dazu besteht
Margarine aus pflanzlichen Fettsäuren. Diese ungesättigten Fette gelten gemeinhin
als gesünder als tierische Fette. Doch sind nicht alle ungesättigten Fettsäuren
automatisch gesünder. Viele für die Margarineherstellung verwendete Pflanzenöle
wie Sonnenblumenöl haben einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren. Diese fördern
Entzündungen und die Blutgerinnung im Körper. Omega-6-Fettsäuren überwiegen in
unserer Ernährung meist eh schon zu sehr, weshalb es nicht unbedingt
wünschenswert ist noch mehr davon durch Margarine aufzunehmen. Für ausführlichere
Informationen hierzu empfehle ich den Artikel Omega-3, den ich bereits vor
einiger Zeit geschrieben habe.
Die
gesättigten Fettsäuren in der Butter haben einen schlechten Ruf und gelten als
ungesund. Die meisten dieser gesättigten Fette sind jedoch kurz- und
mittelkettige Fettsäuren. Im Gegensatz zu den langkettigen gesättigten
Fettsäuren sind sie leicht verdaulich und gut bekömmlich. Sie wirken außerdem
antibakteriell und antiviral. Sie werden direkt von der Leber zur
Energiegewinnung herangezogen und werden nur selten in die Fettzellen
eingelagert. Auch die im Milchfett enthaltenen konjugierten Linolsäuren (CLA)
gelten als sehr gesund. Ihnen wird sogar eine krebshemmende Wirkung
zugeschrieben.
Ich
hoffe, ich konnte wieder etwas Aufklärungsarbeit leisten und allen Menschen, die
bisher aus gesundheitlichen Gründen auf Butter verzichtet haben, Entwarnung
geben.
Jetzt muss ich meinen Senf dazugeben.
AntwortenLöschenMargarine wurde im Labor entwickelt,Butter ist ein Naturprodukt.
Butter ist leichter verdaulich. Für gesunde Menschen unbedenklich.
Margarine kann auch zum Teil aus tierischen Fetten bestehen. Lediglich spezielle Diätmargarine besteht aus pflanzlichen Fetten.
Der Fettgehalt beider Streichfette ist beinahe identisch und schlägt mit 80- 90 Prozent zu Buche.