Samstag, 30. Juni 2012

Butter vs. Margarine


Die Diskussion, ob man lieber Butter oder Margarine verwenden sollte, ist schon fast zur Glaubensfrage geworden. Beide Fraktionen haben ihre Fans und Verfechter. Teilweise unterliegen viele Menschen hier aber von der Industrie geschickt gestreuten Irrtümern und lassen sich zu stark von der Werbung beeinflussen. Um es gleich vorweg zu nehmen. Ja, ich bin ein Verfechter von Butter! Warum ich von Butter überzeugt bin, versuche ich in diesem Artikel so objektiv wie möglich zu behandeln.

Geschmack:
Ok, über Geschmack lässt sich streiten, aber sind wir doch mal ehrlich, Butter schmeckt einfach besser! Na gut, ich habe gesagt, ich versuche objektiv zu bleiben, deswegen soll sich hier jeder sein eigenes Urteil bilden.

Preis:
Beim Preis hat die Margarine klar die Nase vorne. Sie wurde erfunden, um in Krisenzeiten einen billigen Ersatz für Butter zu haben. Den billigeren Preis hat sie auch bis heute behalten.


Gesundheit:
Die Frage, welche Variante gesünder ist, werde ich jetzt etwas ausführlicher behandeln und so hoffentlich das ein oder andere Vorurteil ausräumen können.

Hilft der Austausch von Butter gegen Margarine beim Abnehmen? Gehen wir einmal von normaler Butter und Margarine aus und lassen die Halbfett- und Lightvarianten außen vor, enthalten beide in etwa die gleiche Menge Fett. Mit Margarine lassen sich also schon einmal keine nennenswerten Kalorien einsparen.

Margarine wird von der Werbung mit großem Aufwand als gesundes Lebensmittel angepriesen. Vom Arme-Leute-Streichfett hat sie sich durch einen gigantischen Werbefeldzug in den vergangenen Jahrzehnten zur gesunden Alternative zu Butter in den Köpfen etabliert. Der schlechte Ruf von Butter ist allerdings unberechtigt.

Butter ist ein natürliches Produkt. Es dürfen nur Milchsäure, Salz und Beta Carotin (für eine schöne gelbe Farbe) zugesetzt werden.
Margarine hingegen ist ein industriell hoch verarbeitetes Lebensmittel. Es wird aus pflanzlichen Ölen hergestellt. Öle sind in ihrer natürlichen Form flüssig. Sie müssen erst durch aufwändige Prozesse gehärtet werden, um sie in eine streichfähige Form zu bringen.
Ich habe hier beispielhaft die Inhaltsstoffe einer bekannten Markenmargarine herausgesucht:
44% pflanzliches Öl, pflanzliches Fett, Wasser, Sauermolke, Speisesalz (0,3%), Emulgatoren (Lecithine, Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren), Konservierungsstoff Kaliumsorbat, Vitamine (E, A und D), Säuerungsmittel Citronensäure, Aroma, Farbstoff Carotin.
Von einem natürlichen Lebensmittel kann hier wohl kaum mehr die Rede sein. Durch die Verarbeitung entstehen einige Probleme. So wurden von der Wissenschaft in der Vergangenheit immer wieder gesundheitlich bedenkliche Stoffe in der Margarine gefunden.
In den 80er Jahren wurden Rückstände von Nickel gefunden. Nickel wurde zum Härten der Pflanzenöle verwendet. Es fördert Allergien und einige Menschen reagieren extrem empfindlich darauf. Das Problem wurde inzwischen von der Industrie gelöst.
Durch das Härten von Pflanzenölen können außerdem Transfettsäuren entstehen. Transfettsäuren werden für Arteriosklerose und Herzinfarkte verantwortlich gemacht. In Margarine waren bis vor einigen Jahren noch hohe Mengen dieses ungesunden Inhaltsstoffs enthalten. Durch neue Verfahren bei der Härtung haben die Hersteller den Transfettsäuregehalt inzwischen stark gesenkt.
Erst kürzlich wurde aber wieder ein problematischer Inhaltsstoff in vielen Margarinen gefunden: Glycidol Fettsäureester. Bei der Verdauung kann es in Glycidol aufgespalten werden. Dieses gilt als krebserregend.
Durch die starke Verarbeitung bei der Margarineherstellung ist es nicht auszuschließen, dass in Zukunft noch weitere gesundheitsbedenkliche Stoffe aufgedeckt werden.

Ein wichtiger Punkt, der von den Margarineherstellern gerne herausgestellt wird, ist die Art der Fettsäuren in Butter und Margarine.
Butter enthält zu ca. 50 – 60 % gesättigte tierische Fette. Im Gegensatz dazu besteht Margarine aus pflanzlichen Fettsäuren. Diese ungesättigten Fette gelten gemeinhin als gesünder als tierische Fette. Doch sind nicht alle ungesättigten Fettsäuren automatisch gesünder. Viele für die Margarineherstellung verwendete Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl haben einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren. Diese fördern Entzündungen und die Blutgerinnung im Körper. Omega-6-Fettsäuren überwiegen in unserer Ernährung meist eh schon zu sehr, weshalb es nicht unbedingt wünschenswert ist noch mehr davon durch Margarine aufzunehmen. Für ausführlichere Informationen hierzu empfehle ich den Artikel Omega-3, den ich bereits vor einiger Zeit geschrieben habe.

Die gesättigten Fettsäuren in der Butter haben einen schlechten Ruf und gelten als ungesund. Die meisten dieser gesättigten Fette sind jedoch kurz- und mittelkettige Fettsäuren. Im Gegensatz zu den langkettigen gesättigten Fettsäuren sind sie leicht verdaulich und gut bekömmlich. Sie wirken außerdem antibakteriell und antiviral. Sie werden direkt von der Leber zur Energiegewinnung herangezogen und werden nur selten in die Fettzellen eingelagert. Auch die im Milchfett enthaltenen konjugierten Linolsäuren (CLA) gelten als sehr gesund. Ihnen wird sogar eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben.

Ich hoffe, ich konnte wieder etwas Aufklärungsarbeit leisten und allen Menschen, die bisher aus gesundheitlichen Gründen auf Butter verzichtet haben, Entwarnung geben.

1 Kommentar:

  1. Jetzt muss ich meinen Senf dazugeben.

    Margarine wurde im Labor entwickelt,Butter ist ein Naturprodukt.
    Butter ist leichter verdaulich. Für gesunde Menschen unbedenklich.
    Margarine kann auch zum Teil aus tierischen Fetten bestehen. Lediglich spezielle Diätmargarine besteht aus pflanzlichen Fetten.

    Der Fettgehalt beider Streichfette ist beinahe identisch und schlägt mit 80- 90 Prozent zu Buche.

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