Von Sportlern wird Krafttraining meistens als Möglichkeit zur Leistungssteigerung verstanden. Ein anderer wichtiger Effekt, gerade im Leistungssport, ist allerdings die Verletzungsprophylaxe. Denn in jeder Sportart werden bestimmte Muskeln stärker belastet als andere. Hierdurch entstehen auf Dauer muskuläre Dysbalancen, die häufig Probleme machen und letztendlich in einer Verletzung enden können. Durch ein gut angepasstes Krafttraining können diese Auswirkungen vermieden oder zumindest abgemildert werden, denn ein längerer Ausfall eines Athleten hat unter Umständen nicht nur sportliche, sondern auch finanzielle Auswirkungen.
Eine häufige Verletzung bei Sportlern betrifft die Beinbeugemuskulatur. Das reicht vom einfachen Krampf bis zu Zerrungen und Muskelfaserrissen. Die Standarddiagnose von Sportlern oder Trainern lautet, abgesehen von unzureichendem Aufwärmen, dass die betroffenen Muskeln zu schwach sein müssen. Das macht auf den ersten Blick auch Sinn, da die Beinstrecker von Natur aus bereits stärker sind als ihr beugender Gegenspieler auf der Oberschenkelrückseite. Da die Beuger im Training gerne vernachlässigt werden, wird dieses Ungleichgewicht meist noch verstärkt.
Die Beinbeuger werden also, nachdem die Verletzung abgeklungen ist, gezielt gekräftigt. Im Kraftraum wird die Beinbeugemaschine so lange strapaziert, bis der Gewichtsblock keine Steigerung mehr hergibt. Nach kurzer Zeit treten die gleichen Probleme jedoch oft wieder auf. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese „Behandlung“ nur selten zum Erfolg führt.
Die Beinbeuger werden also, nachdem die Verletzung abgeklungen ist, gezielt gekräftigt. Im Kraftraum wird die Beinbeugemaschine so lange strapaziert, bis der Gewichtsblock keine Steigerung mehr hergibt. Nach kurzer Zeit treten die gleichen Probleme jedoch oft wieder auf. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass diese „Behandlung“ nur selten zum Erfolg führt.
Ist die Beugemuskulatur also immer noch zu schwach oder liegt das Problem vielleicht an einer anderen Stelle?
Problem Nr. 1: Die Beinbeuger gehören zu den tonischen Muskeln. Das heißt, sie neigen zu Verkürzungen. Werden die Muskeln also nicht über ihren gesamten Bewegungsspielraum gefordert, verkürzen sie und sind dadurch verletzungsanfälliger bei Belastungen.
Dieses Problem lässt sich durch ein Training in der Beinbeugermaschine über die komplette Bewegungsamplitude in Verbindung mit entsprechendem Dehnen noch recht gut beheben.
Dieses Problem lässt sich durch ein Training in der Beinbeugermaschine über die komplette Bewegungsamplitude in Verbindung mit entsprechendem Dehnen noch recht gut beheben.
Problem Nr. 2: Hier wird es etwas komplizierter. Zur genauen Erklärung muss ich kurz auf die Anatomie des Körpers eingehen. Die Muskeln auf der Oberschenkelrückseite verlaufen über zwei Gelenke. Zum einen über das Knie, welches von diesen Muskeln gebeugt wird, zum anderen über die Hüfte, wo sie bei der Streckung der Hüfte mitarbeiten und die Gesäßmuskulatur unterstützen.
In den Eingangstest mit unseren Sportlern zeigt sich allerdings sehr häufig, dass selbst gute Athleten ihre Gesäßmuskulatur nicht richtig einsetzen können. Aus diesem Grund müssen die Beinbeuger einen größeren Anteil an der Hüftstreckung übernehmen, als eigentlich vorgesehen wäre. Da sie diese Arbeit aus einem sehr ungünstigen Winkel verrichten müssen, kommt es zwangsläufig bei hoher Anstrengung zur Überlastung und damit zu Verletzungen. Eine Kräftigung der Beinbeuger kann das Problem also nicht lösen, da die vermehrte Kraft durch den schlechten Zugwinkel nur wenig ins Gewicht fällt.
Ziel muss es daher sein, dem Athleten den richtigen Einsatz der Gesäßmuskeln beizubringen, um danach die Hüftstreckmuskulatur in den richtigen Bewegungsmustern trainieren zu können. Mit dieser Herangehensweise lässt sich den Problemen mit den Beinbeugern auf Dauer vorbeugen.
In den Eingangstest mit unseren Sportlern zeigt sich allerdings sehr häufig, dass selbst gute Athleten ihre Gesäßmuskulatur nicht richtig einsetzen können. Aus diesem Grund müssen die Beinbeuger einen größeren Anteil an der Hüftstreckung übernehmen, als eigentlich vorgesehen wäre. Da sie diese Arbeit aus einem sehr ungünstigen Winkel verrichten müssen, kommt es zwangsläufig bei hoher Anstrengung zur Überlastung und damit zu Verletzungen. Eine Kräftigung der Beinbeuger kann das Problem also nicht lösen, da die vermehrte Kraft durch den schlechten Zugwinkel nur wenig ins Gewicht fällt.
Ziel muss es daher sein, dem Athleten den richtigen Einsatz der Gesäßmuskeln beizubringen, um danach die Hüftstreckmuskulatur in den richtigen Bewegungsmustern trainieren zu können. Mit dieser Herangehensweise lässt sich den Problemen mit den Beinbeugern auf Dauer vorbeugen.
Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Beispiel ist auch: Die Ursache für Probleme und Verletzungen liegt nicht immer an der Stelle, an der sie sich zeigen! Daher ist immer eine genaue Betrachtung der gesamten „Bewegungskette“ nötig.
Siehe hierzu auch: Rehabilitieren von Beinbeugerverletzungen
Siehe hierzu auch: Rehabilitieren von Beinbeugerverletzungen
was ist mit dem hinbteren kreuzband??
AntwortenLöschenDas hintere Kreuzband ist für die Stabilisation des Kniegelenks in gebeugter Stellung verantwortlich und sorgt dafür, dass sich das Schienbein nicht zu weit nach hinten schiebt.
LöschenFür die muskuläre Unterstützung des hinteren Kreuzbandes ist jedoch eher die vordere Oberschenkelmuskulatur verantwortlich als die Beinbeuger. Die Beinbeuger unterstützen eher das vordere Kreuzband.