Immer wieder rückt unsere Nahrung durch diverse Lebensmittelskandale in den Fokus der Medien. Die Rufe nach besseren Kontrollen und schärferen Regeln sind allerdings meist nach wenigen Tagen wieder verhallt.
Die Anzahl hoch verarbeiteter Nahrungsmittel, bei denen viele Nährstoffe schon in der Produktion zerstört wurden, nimmt immer stärker zu und verdrängt dabei mehr und mehr die klassischen Lebensmittel. Doch woher kommt diese Entwicklung?
Zum einen natürlich von der Nahrungsmittelindustrie. Sie versucht, wie jeder Industriebetrieb, ihre Gewinne zu steigern. Da die Menschen aber nicht einfach immer mehr essen können, auch wenn es manchmal den Anschein hat, wenn man sich auf der Straße umschaut, brauchen die Unternehmen andere Strategien zur Gewinnsteigerung. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, teure Bestandteile ihrer Produkte durch billigere Ersatzstoffe zu ersetzen, um die Produktionspreise zu senken. Mit Aromen und Geschmacksverstärkern wird dann einfach der gewünschte Geschmack nachgebaut. So ist es auch viel einfacher für den Produzenten unerwünschte Schwankungen im Geschmack zu vermeiden. Das Produkt soll ja schließlich immer und überall gleich schmecken.
An diesem Trend ist aber auch der Verbraucher selbst schuld. Anstatt auf die Qualität der Lebensmittel zu achten, zählen vielfach ganz andere Werte. Billig, lange haltbar und einfach zuzubereiten sollen die Speisen sein.
Bei jedem neuen Skandal, sei es wegen Pestiziden oder Dioxin in der Nahrung, oder bei der Diskussion um Analogkäse und Imitatschinken, schreien die Verbraucher wieder auf. Die Wenigsten sind allerdings bereit einen angemessenen Preis für ihr Essen zu bezahlen.
Wir Deutschen geben übrigens im Verhältnis zum Einkommen deutlich weniger Geld für unsere Ernährung aus als unsere Nachbarländer.
Wer seine Lebensmittel so billig wie möglich kauft, braucht sich jedoch nicht zu wundern, wenn er minderwertige Produkte erhält. Qualität hat ihren Preis. Das bedeutet aber nicht, dass teure Markenprodukte automatisch besser sind. Oftmals haben sie den gleichen Inhalt wie billigere Noname-Produkte. Man zahlt also für den Markennamen. Um zu wissen was man bekommt hilft meistens nur ein Blick auf die Zutatenliste.
Womit wir schon beim nächsten Problem wären. Kaum ein Verbraucher versteht diese Inhaltsangaben wirklich. Die Industrie macht es dem Kunden allerdings auch bewusst schwer. So werden die Zutaten unter möglichst wohlklingenden Namen aufgeführt. Ein Beispiel hierfür ist der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat. Nachdem dieser Zusatzstoff durch negative Presse in das Interesse der Öffentlichkeit gelangte, wurde er in vielen Fällen aus den Rezepturen gestrichen. So steht dann groß auf der Verpackung gedruckt: „Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“. Stattdessen taucht in der Zutatenliste Hefeextrakt auf. Klingt auf den ersten Blick unbedenklich. Hefeextrakt ist allerdings eine Vorstufe zu Mononatriumglutamat und hat die gleiche geschmacksverstärkende Wirkung. Von den Herstellern wird es daher gerne verwendet, denn es muss nicht als Geschmacksverstärker deklariert werden.
Was also tun? Wer nicht bei jedem Einkauf die Etiketten studieren möchte, kann das Problem relativ einfach lösen.
Frische, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel einkaufen und selbst zubereiten. So kann man selbst bestimmen, was in den Topf kommt. Zugegeben, selbst zu kochen erfordert mehr Aufwand als einfach nur ein fertiges Gericht in die Mikrowelle zu schieben. Aber es schadet sicher nicht, wenn sich die Menschen wieder etwas mehr mit ihrer Nahrung auseinandersetzen. Denn wer an seiner Ernährung spart, spart letztendlich an seiner Gesundheit und seiner Lebensqualität.
Als einfacher Grundsatz kann gelten: "Kauft nichts, was eure Ur-Großeltern nicht sofort als Lebensmittel erkannt hätten!"
Als einfacher Grundsatz kann gelten: "Kauft nichts, was eure Ur-Großeltern nicht sofort als Lebensmittel erkannt hätten!"
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